andra Maria Huimann
Schauspielerin
Regisseurin
S
REGISSEURIN
Premiere 13.09.2024
Theater Chemnitz
REGIE: Sandra Maria Huimann
BÜHNE UND KOSTÜME: Felix Remme
DRAMATURGIE: Agnieszka Jabłonska
Kritiken:
“Die Regisseurin Sandra Maria Huimann, die im vergangenen Jahr schon Elfriede Jelineks „Prinzessinnendramen I – V“ in den Ostflügel des Chemnitzer Schauspielhauses im Spinnbau gebracht hat, versucht sich auch an diesem modernen und komplexen Stück. Geschichtsritt mit großartigem Ensemble In vielen Punkten gelingt ihr damit eine Meisterinnenleistung. Geschickt führt sie durch den abstrakten Stoff, lässt ihre emanzipierte Europa auf dem nach ihr benannten Kontinent mit großen Zielen ankommen: Freiheit und Gleichheit soll herrschen, eine lebendige Utopie, in der männliche Götter und Stiere nichts mehr zu sagen haben, eine gewaltfreie Welt. Spoiler: Europa scheitert an ihren Zielen, am Wesen der Menschen, die ihren Kontinent bewohnen. Die Inszenierung begleitet Europa durch verschiedene Epochen bis zur Gegenwart, vom Feudalismus ins individualistische Bürgertum, über den Nationalsozialismus bis hin in eine Wissenschaftswelt, in der alle Entgrenzungen fallen. Bildgewaltig in einem fast schmerzhaft weißen Bühnenbild mit sparsamen roten und später bunten Elementen (kreiert von Felix Remme) lässt Huimann das wirklich facettenreiche, passende und spielgewaltige Ensemble agieren. Vera-Cosima Gutmann, Katka Kurze, Katja Marie Luxembourg und Annika Ziegler teilen sich die Rolle der Europa in den verschiedenen Phasen ihrer Desillusionierung – und damit auch Alterung und switchen, wie auch Christian Ruth zudem in eine Vielzahl weiterer Rollen. Witzig sind sie dabei, übertrieben dramatisch, tragisch und durchweg mitreißend. [ ] Das Stück bietet eine kluge Analyse von Vergangenheit und Gegenwart, nur die große Zukunftsvision fehlt. Doch wem nicht, in einer Zeit, in der Systeme zerfallen, sich Europa zunehmend zwischen Wällen verschanzt und dahinter zwischen all der Defensive der Weitblick verloren geht“
~ FREIE PRESSE, Sarah Hoffmann, 16. September 2024
“Bereits beim Einlass weht dem Publikum der Mythos der entführten Europa entgegen: Mit einem großen goldenen Buch sitzt Christian Ruth ganz in weiß gekleidet auf der Bühne und liest in überspitzter Tonlage die Geschichte, wie der als Stier verkleidete Zeus die phönizische Prinzessin entführte. Doch im Stück „Europa flieht nach Europa“ von Miru Miroslava Svolikova endet die Geschichte anders: Europa erschlägt den Stier und nimmt sich dem neuen Kontinent an.
In Chemnitz liegt dafür als Sinnbild ein Piñata-Stierkopf auf dem langen weißen Tisch, zu dem eine recht junge Europa (Annika Ziegler) spricht und den sie später mit Hilfe ihrer älteren Version (Vera-Cosima Gutmann) in kleine Stücke schlägt. [ ]
Dass es Regisseurin Sandra Maria Huimann dabei gelingt, ein Kind überzeugend einzubinden, ist durchaus bemerkenswert – nicht umsonst wird oft davor gewarnt mit Kindern und Tieren zu arbeiten. Auch die anderen Ensemble-Mitglieder bekommen ihre Momente, um zu glänzen: Katka Kurze und Katja Marie Luxembourg, die beide später auch die Rolle der Europa übernehmen werden, wirken als Bauern, also als Verliererinnen der Geburtslotterie so herrlich verloren und irritiert. Christian Ruth [ ] überzeugt als Priester derart, dass das Publikum kaum ein Bonbon von ihm annehmen will. Als Vera-Cosima Gutmann eine Art Blinde-Kuh-Spiel voller Zorn beendet, berührt das.
In bunte Jacken gekleidet reichen sich die drei Erwachsenen staatsmännisch die Hände. Sie erzählen vom Regenbogen, der über alle scheint, aber nicht unter Druck geraten darf, um nicht zum Braun gepresst zu werden. Währenddessen schieben sie die Kinderdarstellerin, die mit Schwimmweste an Flüchtende gemahnt, schroff zur Seite. Dieses Bild erinnert doch überraschend (immerhin war die Uraufführung des Stücks bereits 2018) an die aktuelle Debatte, in der Konservative die Pläne der Rechten umsetzen wollen, um ihnen die Stimmen zu nehmen."
~ DIE DEUTSCHE BÜHNE, Thilo Sauer, 14. September 2024
SCHAUSPIELERIN
Schauspiel von Sarah Kane
Premiere: 23. März 2024
Landesbühnen Sachsen
Regie: Monique Hamelmann
Bühne und Kostüme: Felix Remme
Dramaturgie: Ruth Heynen
"Monique Hamelmann [ ] gelingt es den drei Akteuren bewundernswerte Höchstleistungen abzuringen: man ist vorallem ob der ungeschönten wie körperlich eindrucksvollen Brutalität geneigt das Spiel als maximal möglich zu bezeichen. Sandra Maria Huimann gelingt die Wandlung von der naiven Geliebten zur selbstbewussten Überlebenden mit zahlreichen überraschenden Nuancen, Maximilian Bendl spielt den Gehetzten mit hoher Dynamik - und auch Matthias Avemarg, der sich hier als Rächer unerwartet selbst richtet, versprüht eine unwiderstehliche Kraft, vermittelt die Angst vor solcherlei in Elteeinheiten zu Monstern trainierten Soldatenkillern."
~ DRESDNER NEUESTE NACHRICHTEN, Andreas Herrmann,
12. April 2024
Kritiken:
“Zunächst belauern sich die beiden Protagonist*innen. Huimann legt die junge Frau als schon Verletzte an. Diese Cate ist gleichermaßen intellektuell wie emotional überfordert. Huimann spielt dies mit äußerster Genauigkeit, wenn sie in eindrucksvolles Stottern verfällt, schluchzend erträgt oder wild trotzig ihr “Ich bin nicht dumm” herauswirft.”
~ THEATER HEUTE, Torben Ibs, 7/24
"Bei der Premiere von Sarah Kanes Skandalstück ZERBOMBT zeigen drei Darsteller an den Landesbühnen in Radebeul extreme Schauspielkunst. [ ]
Diese extreme Anspannung. Extreme körperliche Herausforderung. Extreme Darstellung von Gewalt und sexueller Lust. Wie kommen Schauspieler in die Lage, dies über zwei Stunden durchzuhalten? Sandra Maria Huimann, Maximilian Bendl und Matthias Avemarg leisten in dieser Aufführung Unglaubliches. [ ]
Cate und Ian lieben sich und schreien sich an, fallen und stehen wieder auf, immer wieder. Sie bewegen sich wie Zombies in diesem engen Raum. Und doch gelingt es den Schauspielern, letzte Reste von Normalität in diesen Aberwitz zu bringen. "
~ SÄCHSISCHE ZEITUNG, Kathrin Krüger, 26. März 2024
"Cate (Sandra Maria Huimann) und Ian (Maximilian Bendl) zerfleischen sich zwischen Liebe und Ekel. [ ] Das brutale Kammerspiel bildet auch in der Neuinszenierung von Monique Hamelmann für die Landesbühnen Sachsen eine belastend-fiese Extremsituation ab. [ ]
Das niederschmetternde Stück über Krieg und toxische Beziehungen bleibt eine Herausforderung für alle: Sandra Maria Huimann und Maximilian Bendl spiel ihre xtremen Rollen bis zur emotionalen Entäußerung. Allein sie zu erleben lohnt den Besuch."
~ MORGENPOST, Heiko Nemitz, 5. April 2024
SÄNGERIN
Davon geht die Welt nicht unter
LP + CD
NIMMERSATT
Erhältlich bei
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Eindrücke vom WGT
Hintergrund-Foto: Franz Artmann