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HAROLD UND MAUDE

von Colin Higgins

Premiere 29.10.2022

Landesbühnen Sachsen

"Der Kultkomödie „Harold und Maude“ gelingt an den Landesbühnen Sachsen der Spagat zwischen schwarzem Humor und lodernder Leidenschaft.

Ohne jede Peinlichkeit: „Harold und Maude“ an den Landesbühnen Sachsen, überzeugend gespielt von Felix Lydike und Anke Teickner und inszeniert von Sandra Maria Huimann.

Was für ein schönes Paar, was für eine ungewöhnliche Liebe. Harold ist 19, Maude wird in einer Woche 80. [ ]

Die Radebeuler Produktion plädiert für Toleranz, selbstbestimmtes Sterben und Liebe ohne Vorurteil. Sandra Maria Huimann, prägende Schauspielerin des Hauses, inszeniert nach erfolgreichen Arbeiten in kleineren Spielstätten erstmals auf der Hauptbühne. Ihr bildstarker Stil paart heftige Ausbrüche mit leisen Momenten. Er findet die Balance zwischen schwarzer Komik, fantasievollen Einfällen und berührenden Szenen. Huimann ist auch zuständig für die Videos, die die Handlung unterstützen. [ ]

Die Bühne von Ralph Zeger ist eine Wucht. Die weiße Villa von Harolds wohlhabender Mutter Mrs. Chasen kontrastiert mit den knallbunten Flatterbändern und Lichtgirlanden von Mauds Häuschen.

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Für gruslig-schaurige Lacher des zweieinhalbstündigen Abends sorgt Felix Lydike als Selbstmord-Spezialist Harold. Mit siebzehn fingierten Selbsttötungen – Aufhängen, Selbstverbrennung, diverse Explosionen – buhlt er um die Aufmerksamkeit seiner Mutter. Doch sie ist davon nur noch genervt. [ ] Mrs. Chasen, von Julia Rani schön schräg angelegt, ist mit Dauertelefonaten, Shoppen und Auslandsreisen ausgelastet, macht sich aber Sorgen wegen der Macken ihres Sohnes. Sie besorgt ihm per Online-Dating drei Freundinnen, von denen zwei den Scherzen Harolds nicht gewachsen sind. Die dritte, eine angehende Schauspielerin, findet an dem Harakiri-Spiel Gefallen, stößt sich einen Dolch in den Leib und legt eine hinreißende Romeo-und-Julia-Persiflage aufs blutige Parkett. Prasselnder Szenenapplaus für die famose Tammy Girke, die jeder Freundin eine skurrile Note verleiht.

Anke Teickner spielt als Maude vielleicht die Rolle ihres Lebens. Sie ist die reichste Figur der Komödie. Liebt Abwechslung, schlägt Purzelbäume, spielt Luftgitarre mit dem Spaten, bringt Harold Tanzen und Singen bei und erschließt ihm neue Welten. [ ]

Mit Harold verbringt sie einen wundervollen japanischen Teeabend. Bei diskreter Beleuchtung kommt es zum ersten Kuss, zur ersten Nacht, ohne jede Peinlichkeit inszeniert. Zwei Menschen entdecken einander. Liebe fragt nicht nach Alter. [ ]

 

Trost findet Harold nach Mauds selbstbestimmtem Freitod im Song „Stella Maris“ der Band Einstürzende Neubauten. „Bitte, bitte weck mich nicht, so lang ich träum‘ nur, gibt es dich.“ Bewegendes Finale eines bejubelten Theaterabends."

~ SÄCHSISCHE ZEITUNG/ 1.11.2022/ Rainer Kasselt

"So ernst das Thema ist, man muss gleichwohl trotzdem wieder und wieder lachen in der Inszenierung "Harold und Maude", in der das Tabuthema Suizid eine zentrale Rolle spielt. [ ]

Regie an den Landesbühnen führte Sandra Maria Huimann, die mit kleinen Kniffen das Stück ins Heute holt.[ ]

Diese Liebeszene im Halb- und Gegenlicht ist großes Kopfkino, unglaublich berührend. Auch sonst ist es eine große Lust dem Spiel von bzw. zwischen  Anke Teickner und Felix Lydike zuzusehen, da stimmen einfach die großen Gefühle wie die kleinen Nuancen"

~ DRESDNER NEUESTE NACHRICHTEN/ 1.11.2022/ Christian Ruf

""Harold und Maude" begeistert an den Landesbühnen. [ ]

BEWEGENDE AUSSENSEITER LIEBE

Toleranz für Außenseiter, eine Liebe über alle Altersgrenzen hinweg und ein Plädoyer für selbstbestimmtes Sterben - das sind die Kernthemen von "Harold und Maude". Die Landesbühnen bringen den Kultfilm von 1971 nun modernisiert auf die Bühne. Oft schreiend komisch, teils tief berührend - ein Volltreffer! [ ]

Schauspielerin  Sandra Maria Huimann hat den Stoff für ihre einfallsreiche Inszenierung ins Heute verlegt. [ ]

Es ist eine Freude, beiden Schauspielern zuzusehen, wie aus Argwohn erst Freundschaft, dann Liebe wird. [ ]

Ein spannender moderner Ansatz [ ]

Wichtiger ist der noch immer "ungehörige" Altersunterschied des Paares, gipfelnd in einer sensibel angedeuteten Liebesnacht. Die Film-Songs von Cat Stevens sind komplett gestrichen, Huimann arbeitet unter anderem mit Radiohead oder Slipknot. Besonders bewegend: Harold und Maude singen "Stella Maris" der Einstürzenden Neubauten:"Bitte, bitte weck mich nicht, solang ich träum nur gibt es dich."

~ MORGENPOST/ 4.11.2022/Heiko Nemitz

ALICE IM WUNDERLAND

Schauspiel von Roland Schimmelpfennig nach Lewis Carroll

Premiere 6.10.2021

Societaetstheater Dresden

 

"Der Autor Roland Schimmelpfennig hat aus dem märchenhaften Klassiker von Lewis Carroll eine Phantasmagorie gestrickt, aus der die Schauspielerin, Sängerin und Regisseurin Sandra Maria Huimann nun ein höchst eigenes Konstrukt inszeniert hat.

[ ]

... erwies sich die Premiere am Societaestheater als intensives Theatererlebnis. Intensiv und durchaus verstörend, nach rund zweienthalb Stunden Spieldauer, aber heftig gefeiert.

Von kindgerechtem Märchenspiel keine Spur. Stattdessen ein Ausflug in die Psychosen des Wahnsinns. Hat Alice tatsächlich nur etwas geträumt? [ ]

Oder ist sie am Ende ihres Lebens zerissenen Teilen der eigenen Vergangenheit wiederbegegnet, die sich nun nicht mehr plausibel zusammenfügen lassen? Das Stück liefert durchaus mehr Fragen als es Antworten bietet.

Das war bei der ursprünglichen Vorlage von 1865 schon so, wurde in der 2003 in Hannover uraufgeführten Schimmelpfennig-Version noch verstärkt und ist in Huimanns Dredner Sichtung schier auf die Spitze getrieben.

Wer ist da wer, warum und wieso? Die agierenden Figuren werden geradezu ins Rätselhafte getrieben, in ein Wunderland, das niemand je so fand, dem aber nur schwer zu entkommen ist.

Sandra Maria Huimann setzt auf die Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen. Das Mädchen Alice heißt im fortgeschrittenen Alter Alice Alzheimer und schwankt über die weiße Bühne ebenso wie durch die Jahrzehnte. [ ] Schockierend wie die jeweiligen Zustände nicht nur der alten Alice, sondern auch ihrer Pfleger, der Ärztin und eines weiteren Patienten sind auch Musik- und Videoeinspiele (komponiert von Tobias Herzz Hallbauer, Collage von der Regisseurin.)

~ DRESDNER NEUESTE NACHRICHTEN, Michael Ernst, 8.Oktober2021

COPPÉLIA ANDROID Q1

Tanz-Schauspiel zum Thema Transhumanismus
von Sandra Maria Huimann
mit Wencke Kriemer de Matos und Holger Uwe Thews

 

"Absolut glänzend gelingt in diesem Zweipersonenstück die Synthese aus Tanztheater und Schauspiel. [ ]

Sandra Maria Huimann verhandelt also eine ganze (androide) Welt.[ ]

Erstaunlich, mit was für einem dramatischen Turbotempo Sandra Maria Huimann und Judith Zieprig fast alles Nützliche aus der Stoff- und Motivgeschichte aufgreifen: die Versuchung des Menschen zur Hybris, die Kollision zwischen Konstrukteur und technischer Kreatur, den triebgesteuerten Mann, die Einsamkeit des synthetischen Wesens. [ ]

Dafür gab es viel Bildung, ein fast zu sympathisch geratenes Beispiel für toxische Männlichkeit und das beeindruckend engagierte Dossier über die Risiken in einer technisch geprägten Gesellschaft."

​~ DIE DEUTSCHE BÜHNE,  Roland H. Dippel am 02.02.2019

"Der theatrale Blick auf die Grenzen von Menschen und Technik lohnt, wenn die Fragen auf dem schmalen Grat gestellt werden, wo das scheinbar Unvereinbare lustvoll aufeinanderprallt. Diese Spannungszustände nahm Sandra Maria Huimann denn auch ausgiebig unter die Lupe.
»Coppelia - Android Q1« ist ein Kammerspiel, das als Zweipersonenstück mit einer Tänzerin  und einem Schauspieler
aufwartet und sich in der Gattung zwischen Tanz und Theater nicht festlegt. ln einem »Smart Home«, in das der Techniker Ben gerufen wird, regieren Bildschirme, Überwachungskameras und intelligente Systeme. Bald darauf lernt er den androiden Diener des Hauses kennen, den er, in weiser Kenntnis der klassischen Literatur, Coppelia nennt.
E. Th. A. Hoffmanns Glasaugen aus dessen 1816 veröffentlichter Erzählung »Der Sandmann« taugen Huimann als roter Faden in ihrem Stück - im Weckglas liegen sie zunächst unschuldig auf dem Sideboard und da schon die Navi-Stimme aus dem Off weiblich tönt, ist relativ zeitig klar, dass auch die Geschlechter- und Beziehungsfrage im Laufe des Stücks Fahrt aufnehmen wird. Am Ende debattiert man über einen »sexy genius«, was eine von
bestimmt einem guten Dutzend Pandorabüchsen ist, die nach und nach geöffnet werden: Jede einzelne würde für ein weiteresTheaterstück taugen.
Offen lässt Huimann weitgehend, inwieweit das Stück in Richtung Drama oder Komödie ausschlägt, und das ist gut so, denn so kann sie die beiden Wesen in vielen Facetten von Begegnung und Kommunikation zeigen. [ ]

Vieles wird in »Coppdlia – Android Q1« sanft und wortreich angeboten, wo eigentlich hinter der Gazewand im Kopf Unvorstellbares auf den Sprungwartet - die Zuspitzung am Ende gelingt aber mit ohnehin minimalen Mitteln auf der Bühne hervorragend."

~ SAX, Alexander Keuk, Märzausgabe 2019

DIE TROERINNEN

von Jean Paul Sartre

Eine Kooperation der Landesbühnen Sachsen mit dem projekttheater dresden

"Sandra Maria Huimann eröffnet an den Landesbühnen Sachsen einen sehr gegenwärtigen Blick auf "Die Troerinnen" von Sartre.[ ]

Huimann hat Jean-Paul Sartres "Troerinnen inszeniert, ohne dessen Verweis auf Euripdes, dafür als "Mission accomplished", als erfüllte militärische Mission der Vereinigten Staaten von Griechenland, denen es nach zehnjähriger Belagerung gelungen ist, den Terrorstaat Troja zu besiegen.[ ]

Gleich darauf wird man geradezu hingesogen in das Disaster, das Inferno, das ausgemalt wird mit allem was Licht und Sound vermögen in der bedrückenden Enge eines mit Gazebahnen gnädig verhängten Raumes. Während ihre Stadt, während die Paläste brennen und die Sieger zur Heimkehr rüsten, harren die Frauen, Mütter, Schwestern, ihrer erschlagenen Männer, Söhne, Brüder im Keller einer Industriaanlage schutzlos ihres weiteren Schicksals, Jede vin ihnen hat ihr eigenens, hier so differnziert und seriös herausgearbeitet, dass hinter dem persönlichen Leid die ganze Geschichte eines ebenso mörderischen wie sinnlosen Krieges durchschaubar wird. [ ]

Huimann will zeigen, wie weit Nachrichten, Talkshows und Diskussionen in den sozialen Medienvon den Realitäten der Ereignisse, des Krieges entfernt sind, wie um Deutungshoheit und Scheinbedeutungen gestritten wird - letztlich auf Kosten oft ungezählter Opfer.[ ]

Viel Anerkennung für eine bebenso engagierte wie solide Inszenierung, die von Gewicht und Bedeutung her eigentlich einen größeren Raum verdient hätte."

~  Dresdner Neueste Nachrichten, Tomas Petzold

"Jean-Paul Sartres existenzialistische Abrechnung mit dem westlichen Kolonialismus rückt Regisseurin Sandra Maria Huimann nun in unsere Gegenwart . Immer wieder unterbricht sie die Spielhandlung um die überlebenden Frauen mit Fernsehbildern, die den Trojanischen Krieg als zynisches Medienspektakel zeigen.

[ ] Die Inszenierung konzentriert sich ganz auf die Frauen als Opfer eines Krieges der Männer. Krieg als Vergewaltigung, der Frauen zur Ware, zur Verfügungsmasse degradiert. Getragen von einem stark aufspielenden Ensemble."

~ Morgenpost, hn

SALOME - Ein ElectroDrama

von Oscar Wilde

"Sandra Maria Huimann beweist Mut bei ihrem Regiedebüt und schafft die Verknüpfung der freien mit der festen Szene solide. Der musikalische Einschlag beim "ElectroDrama" verwundert nicht, ist sie doch selbst Frontfrau musikalischer Projekte, wie MACHINE DE BEAUVOIR. Bei der ausverkauften Premiere am Freitag, der bis Sonntag noch zwei weitere Vorstellungen folgen, war der Beifall stürmisch."

~ Dresdner Neueste Nachrichten, Andreas Herrmann

"Die prominente Bühnenfassung diente den Landesbühnen als Vorlage zu einer experimentellen Neuinterpretation, der es gelingt, ein ungeahntes zeit- und gegenwartskritisches Potential freizusetzen. [ ]

Zu hämmernden Beats und farbig-dämmrigem Licht ertönt immer wieder die Stimme des Jochanaan, begleitet von den eingängigen Tanzperformances des Schauspielerensembles. Körperkult und Überwachung, Leistungssdenken und Identitätsverlust, Scheindemokratie und Umweltzerstörung. Dies sind die Themen, mit denen das Stück auf sehr suggestive Art konfrontiert [ ]

Auch die Dialoge tragen nicht zuletzt durch das ausdrucksstarke und doch feinfühlige Spiel zur schaurig-grotesken Endzeitsimmung bei. Die Überwachungszentrale, die den Bühnenbau darstellt, bleibt die ganze Zeit über von stummen Personal besetzt - so kann die Zivilisation auf vielen Monitoren ihren eigenen Untergang mitansehen."

~ Dresdner - Das Stadtmagazin, Willi Barthold

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